Wenn die Tage wieder länger werden, die ersten zarten Blüten durch die Erde brechen und das Licht mit aller Kraft zurückkehrt, feiern wir Ostara – das Jahreskreisfest zur Frühlingstagundnachtgleiche, ein uraltes Fest des Neubeginns, der Fruchtbarkeit und der inneren wie äußeren Balance – ein energetisches Gleichgewicht von Ruhe und Aktivität.
Ostara ist nach Imbolc das zweite Fest im Jahreskreis. Zu Imbolc – Lichtmess sind schon erste Vorboten des Frühlings da. Wir spüren, dass die Tage länger werden, wir hören den Specht klopfen und die ersten Amselgesänge. In der Zeit zwischen Imbolc und Ostara gibt es Tage, da spürt man den kommenden Frühling und dann wiederum gibt es Tage, da scheint der Winter nochmals hereinzubrechen. Winter und Frühling wechseln sich ab bis sich dann der Frühling endgültig durchsetzt.
Eine Legende besagt, dass die germanische Frühlingsgöttin Ostara jedes Jahr zu dieser Zeit gegen die Eisriesen des Winters ankämpft und schließlich den Sieg davonträgt. Ostara gilt als die Göttin der Fruchtbarkeit, des Ackerbaus, des Frühlings und der Morgenröte. Ob es diese Göttin wirklich gegeben hat ist jedoch unklar. In der keltischen Tradition hat mit dem Jahreskreisfest Imbolc die jungfräuliche Göttin Brigid Einzug gehalten.
Zur Tagundnachtgleiche um den 20./21. März stehen Licht und Dunkel im Gleichgewicht. Nach diesem Wendepunkt beginnt das Licht zu überwiegen – ein kraftvoller Moment der Entscheidung, des Erwachens und der Rückkehr des Lebens.
Das Leben wird wieder geboren, die Natur wird wiedergeboren. Jetzt wo die Tage hier auf der Nordhalbkugel immer länger werden, merken wir, dass unsere Energie allmählich zu unserem Solarplexus - dem Feuer- und Sonnenzentrum unseres Energiekörpers - sowie zu unserem Verdauungssystem aufsteigt. So wundert es auch nicht, dass März nach dem feurigen Kriegsgott Mars benannt wurde. Die Erde erwacht mit den ersten bittergrünen Wildkräutern.
Ostara ist eine Zeit in der eine energetische Balance spürbar ist – ein Gleichgewicht von Ruhe und Aktivität obwohl die Aktivierung der aufsteigenden Lebensenergie meinem Gefühl nach den Aspekt des Gleichgewichts etwas überstimmt. Es ist eine Zeit der Aufbruchstimmung. Die Dunkelheit des Winters weicht einem Neubeginn und wir sind eingeladen all das zu integrieren was wir in der dunklen Jahreszeit erfahren und gelernt haben. Die Visionen die wir zu Lichtmess/Imbolc gesäht haben, dürfen nun keimen, wachsen und sichtbar werden. Die Kraft der Sonne kehrt zurück und gleichzeitig werden auch in uns Kräfte aktiviert die uns auf ganz natürliche Weise wieder mehr in die Aktivität holen.
Typische Symbole zu Ostara
Neunkräutersuppe: Mit dieser Suppe stärkten schon die alten Germanen ihre Abwehrkräfte und beugten der Frühjahrsmüdigkeit vor. Die Zahl Neun bezieht sich auf die neun Monate des Wachstums nach den drei kargen Wintermonaten der Ruhe. Im christlichen Glauben wird sie zu Gründonnerstag gegessen und wird daher auch Gründonnerstagsuppe genannt. Link zum Rezept.
Bärlauch-Pesto:
Frischer
Bärlauch, Olivenöl und Pinienkerne – ideal zum
Frühlingsbeginn.
Gefärbte Eier mit Naturfarben:
Rote
Beete, Kurkuma oder Spinat zum Färben – ein meditativer Akt der
Kreativität.
Kräuterquiche:
Mit frischem
Grün wie Spinat, Schnittlauch, Bärlauch – als symbolischer Genuss
für neues Leben. Link zum Rezept.
Gebildbrot: Gebackenes Osterlamm oder ein Osterhase sind ein besonders symbolisches Gebildbrot. Link zum Rezept.
alkoholfreie Frühlings-Bowle: Tee und Sirup mit frischer Zitronenmelisse, Gänseblümchen oder Veilchen
Ostara lädt dich ein, dich mit dem Zyklus
von Licht und Wachstum zu verbinden. Es ist der perfekte
Moment, dein inneres Gleichgewicht zu finden und voller Freude in den
Neubeginn zu treten. Genieße das Erwachen in der Natur und nutze die
aufsteigende Lebensenergie um deine Pläne voranzutreiben. Spüre die
Verbindung zur Natur und lass dich von ihrer aufkeimenden Schönheit
und Pracht inspirieren und verzaubern. Feiere dein Erwachen.
Feiere Ostara.