Das keltische Mondfest Imbolc, auch bekannt als ‚Lichtmess‘ (christl./kathl.), markiert den Übergang vom Winter zum Frühling. Es ist ein Fest der Hoffnung, des Wachstums und der Wiederkehr des Lichts. Die Tage werden länger, die Natur erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf, und die ersten Vorboten des Frühlings sind spürbar. Bei milden Wintern erfreuen uns zu dieser Zeit bereits erste Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Christrosen sowie vorgezogene Primeln. Dieses Jahreskreisfest lädt uns ein, die ersten Spuren des aufkeimenden Frühlings zu entdecken und uns daran zu erfreuen, sowie unsere wachsenden inneren Ziele und Wünsche wahrzunehmen und uns darauf auszurichten.
Imbolc markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und wird traditionell am 2. Vollmond nach der Wintersonnenwende gefeiert. Sehr oft wird diese Fest jedoch einfach auf den 1. oder 2. Februar – die Zeit um Lichtmess – gelegt
Der Name „Imbolc“ bedeutet übersetzt „im Bauch“ und verweist auf die Trächtigkeit der Tiere sowie auf die Samen, die im Verborgenen zu neuem Leben heranreifen. Dieses Fest feiert das Erwachen der Natur und des Lichts, aber auch des Erwachens in uns. Es ist ein Fest des Neubeginns sowie der inneren Reinigung. Die dunkle Zeit gehört der Vergangenheit an und die Vorfreude auf den Frühling wird spürbar. In diesem neuen Licht erscheint die Göttin als schöne Lichtjungfrau Brigid und löst damit die dunkle, schwarze Göttin ab die als Percht, Cerridwen oder Morrigane den Winter beherrschte.
Imbolc stammt aus der keltischen Tradition und wird der Lichtgöttin Brigid gewidmet. Brigid bedeutet in etwas „leuchtender Pfeil“ - ein Symbol, das ihre Schaffenskraft und die Power zur Inspiration zum Ausdruck bringt. Laut keltischer Mythologie ist Brigid Hüterin des Feuers. Sie hält das Feuer in unserem Herzen am Leben welches nach einem Stillstand im Winter nun wieder neu aufflammt. Das Feuer hat die Kraft altes zu transformieren und ist Symbol der Inspiration, der Schöpferkraft, der neuen Wege und erwachenden Kräfte. Sie wird als Schutzgöttin der Schmiedekunst, der Heiler, Dichter sowie als Göttin der Weisheit verehrt und ist Beschützerin der Familien, der Frauen und Säuglinge. Es ist die Feuerkraft von Brigid die zu Imbolc das Eis zu schmelzen bringt, das Wasser wieder zu fließen und so für Fruchtbarkeit sorgt.
Kein anderes Fest im Jahreskreislauf zeigt eine so enge Verbindung und Überschneidung zwischen den keltisch-heidnischen und christlichen Bräuchen. Im christlichen Glauben wird die Rückkehr des Lichtes am 2. Februar zu „Maria Lichtmess“ gefeiert – dem Festtag der heiligen Brigitte.
In der christlichen Tradition Irlands wird zu Imbolc die hl. Brigid verehrt. Neben St. Colmcille und St. Patrick eine der drei Schutzheiligen Irlands. Unter einer Eiche richtete sie sich eine einfache Wohn- und Gebetszelle ein, aus welcher sich über die Jahre das Nonnenkloster mit dem Namen „Kildare“ entwickelte - zu Deutsch „Kirche der Eiche“. Nicht nur der Name der Heiligen ist mit der keltischen Mythologie verwandt. Auch das geflochtene St. Brigid Kreuz aus Stroh wurde sehr wahrscheinlich schon von den Kelten eingeführt und erst später von den Christen übernommen.
Imbolc wird unter anderem von folgenden Bräuchen und Ritualen begleitet:
Das Flechten eines Brigid-Kreuzes als Schutzsymbol
In Irland wird am Tag der hl. Brigid das bekannte Brigid Kreuz aus Stroh geflochten und anschließend im Gottesdienst gesegnet und zuhause aufgehängt, um das Haus vor Feuer zu schützen und Segen und Wohlstand zu bringen. Das Brigid Kreuz bzw. Brigid Cross oder Brigid Wheel besteht meist aus vier Armen. Vier steht für die vier Himmelsrichtungen, die vier Jahreszeiten sowie die vier Elemente.
Lichterweihe und das Entzünden eines Feuers oder einer Kerze
Feuer und Kerzen symbolisieren den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit und sind ein wichtiges Element zu Imbolc. Das Licht symbolisiert außerdem das Licht der Göttin Brigid und steht für Hoffnung und Neubeginn. Das anzünden von Kerzen als Symbol des jungen Lichtes und die Lichterweihe am Lichtmesstag gehören zum traditionellen Brauchtum. Bei der kirchlichen Kerzenweihe wird das jungfreuliche Licht geweiht. Diese gesegneten Kerzen gelten als Schutz vor Unheil. Besonders die sogenannten „Donnerkerzen“ oder schwarzen Wetterkerzen sollen vor Gewittern und Stürmen schützen.
Äußere und innere Reinigung
Zu Imbolc geht es auch um das Thema Reinigung. Altes will nochmals so richtig losgelassen werden um Platz zu machen für den Neubeginn. Das Räuchern von Haus und Hof, Reinigungsbäder, Reinigungskuren, Sauna, Schwitzhütte, Meditation, Entrümpelung, der traditionelle Frühjahrsputz etc. sorgen in dieser Zeit für äußere und innere Reinigung.
Das Dekorieren von Heim und Altar mit den ersten Frühlingsblühern
Zu Imbolc ist es Brauch in der Natur nach den ersten Anzeichen des Frühlings Ausschau zu halten und Heim und Altar mit den ersten Frühlingsblühern zu schmücken. Dies können frische Blumen, erste Kräuter oder Farben sein. Es geht darum zu erkennen was um uns und in uns erblüht. Beim Ausschau halten in der Natur ist es üblich innezuhalten und sich selbst zu fragen womit man in diesem neuen Jahr schwanger ist.
Inspirationen für persönliche Rituale:
Erste Frühlingsblüher und Wildkräuter in der Natur:
Imbolc ist ein kraftvolles Fest, das uns daran erinnert, dass nach der Dunkelheit immer das Licht kommt. Es bietet eine wunderbare Gelegenheit, nochmals über seine Wünsche zu reflektieren und das auszumisten was noch losgelassen werden möchte. Wenn wir uns bewusst machen wofür wir in diesem neuen Jahr brennen, können wir voller Hoffnung und Tatkraft in die kommenden Monate starten. Nutze die Energie von Imbolc, um dein inneres Feuer zu entfachen und deine Visionen in die Welt zu tragen.